Tag der Berfreiung

25. Juni 2016

Auch in diesem Jahr wurde der „Tag der Befreiung“ am Ehrenmal im Peiner Herzberg würdig begangen. Kreisvorsitzender Peter Baumeister wies vor den etwa 70 Anwesenden auf die Wahlerfolge der AfD hin und forderte dazu auf, sich inhaltlich mit den Positionen auseinanderzusetzen. Da geht es um Hetze gegen Muslime, wo wir uns für Religionsfreiheit einsetzen oder das an den Pranger stellen von Lesben und Schwulen, wo hart umkämpfte Freiheitsrechte beschnitten werden sollen. Die AfD will zurück zur Atomkraft und die Erbschaftssteuer kappen, was Steuergeschenke für Reiche bedeutet. Peter Baumeister verurteilte auch die Aussagen von Frauke Petry und Beatrix von Storch, wenn sie den Schusswaffengebrauch gegen Flüchtlinge fordern.   Die stellvertretende Landrätin Eva Schlaugat wies in ihrem Grußwort darauf hin, dass sich als Folge der Wirtschafts- und Eurokrise ein neuer Nationalismus, Ressentiments gegenüber anderen Staaten und Rechtspopulismus breitgemacht haben. Sie stellte klar: Der Landkreis Peine ist weltoffen und mitmenschlich und bietet allen, gleich welcher Herkunft oder Konfession, ein Zuhause. Weiter sagte sie: „Ich möchte allen Einzelpersonen und Initiativen danken, die sich bei uns gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit und für die Wahrung unserer Werte engagieren“.   Peines Superintendent Dr. Volker Menke zitierte Albert Schweitzer, der sich „für eine Ehrfurcht vor dem Leben“ einsetzte. Er lobte das Engagement und die Aktivitäten von Bürgern, bei denen man spürt, dass sie sich genau für diese „Ehrfurcht“  positionieren. Volker Menke  stellte fest: „Wenn Menschen und Gruppierungen mit dem Anspruch antreten, wir sind das Volk, nur eine Stimme zählt, die eigene, ist das Fundamentalismus, der schlimme Folgen annehmen und böse Konsequenzen zeitigen kann“.  Dem setzte er die Aussagen des Grundgesetzes entgegen, denn die Würde des Mitmenschen ist unantastbar. Was man sich selber zubilligt, gilt auch für alle anderen.   Frank Raabe-Lindemann, DGB Kreisvorsitzender, ging in seiner Rede auf das Potsdamer Abkommen ein. Darin heißt es: „Der deutsche Militarismus und Nazismus werden ausgerottet“. Auch das Grundgesetz in Artikel 139 folgt diesem Grundsatz, dass neonazistische Organisationen nicht verboten werden müssen, sondern sind verboten. Diese müssen aufgelöst werden. Raabe-Lindemann zitierte auch Willy Brandt, der in seiner Rede beim Beitritt der Bundesrepublik 1973 zur UNO betonte, dass genau diese Bestimmungen noch Gültigkeit haben.   Nachdem zahlreiche Organisationen und Parteien ihre Kränze und Gestecke niedergelegt hatten, beendete Klaus Perger die sehr gelungene Veranstaltung mit seinem dritten Antikriegslied.   Peter Baumeister     frei_sein 20160509- (2) frei_sein 20160509- (6)   frei_sein 20160509- (9)   frei_sein 20160509- (1)   frei_sein 20160509- (15)