Feierstunde zum 73-jährigen Jahrestag der Befreiung in Peine
25. Mai 2018
Auch in diesem Jahr führten die VVN-BdA Peine und der DGB Peine eine Feierstunde zum „Tag der Befreiung“ im Peiner Herzberg durch. Unter den ca. 50 Anwesenden war auch Bürgermeister Klaus Saemann (SPD). In seinem Grußwort führte der stellvertretende Landrat Matthias Möhle (MdL) aus, dass „Deutschland zu demokratischen und humanen Traditionen zurückfand, es bemühte sich um Verständigung und Aussöhnung“. Aber erstellte auch klar: „Bis heute gibt es eine Tendenz, die Gefährlichkeit rechtsextremer Strömungen nicht zu erkennen oder herunterzuspielen. Antisemitismus und Rassismus sind nicht mit dem Dritten Reich untergegangen, sondern auch heute in Wort und Tat anzutreffen; eine Diffamierung Andersdenkender und Andersgläubiger gibt es auch in unseren Tagen“. Zum Schluss sagte Matthias Möhle: „Nicht zuletzt können wir sehen, dass es sich lohnt, überall und zu jeder Zeit die Chance für den Aufbau einer besseren Zukunft zu ergreifen“.
In einem weiteren Beitrag setzten sich zwei Auszubildende der Peiner Träger mit einem Spitzbunker auf dem Werksgelände, das sie in einem Workshop erarbeitet hatten, auseinander. Dieser diente im Zweiten Weltkrieg auch als Zufluchtsstätte für Zwangsarbeiter. „Die Deutschen saßen ganz unten, wo es am sichersten war. Menschen anderer Nationalitäten saßen weiter oben. Es war sehr beklemmend und angstvoll bei Bombenangriffen.“ Zuvor hatte Kreisvorsitzender Peter Baumeister angeregt, den 8. Mai als Feiertag zu begehen. Damit würde man auch einen Kontrapunkt gegen die Hetze der AfD setzen, die wie Björn Höcker von „dämlicher Bewältigungspolitik“ sprechen.
Musikalisch umrahmt wurde die sehr gelungene Veranstaltung von Klaus Perger, Petra Nocker und Günter Szemkus, die mit Antikriegsliedern die Feierstunde würdig begleiteten.
Zum Abschluss legten elf Parteien, Verbände und Organisationen Kränze zum Gedenken nieder.