Filmveranstaltung: Mut zum Leben
25. Juni 2016
Mit großer Betroffenheit sahen die 20 Anwesenden den Film „Mut zum Leben – die Botschaft der Überlebenden von Ausschwitz“, der in Vorbereitung des „Tages der Befreiung“ von der VVN-Bund der Antifaschisten und des Rosa Luxemburg Clubs in Peine gezeigt wurde. Als Zeitzeugen dieser Hölle waren sie als junge Menschen einem der schwersten Angriffe auf die Menschlichkeit in der Geschichte der Zivilisation ausgesetzt. In dem Film wird gezeigt, wie vier Häftlinge beeindruckenden Lebensmut, unzerstörte Hoffnung und tiefe Mitmenschlichkeit zum Ausdruck bringen. Die heute 90-jährige Esther Bejarano spielte im Mädchenorchester von Ausschwitz. Sie sagt: „Wir spielten Musik für die Ankommenden mit Tränen in den Augen. Die Leute haben uns zugewunken und gedacht, wenn Musik gespielt wird, kann es nicht so schlimm sein. Aber hinter uns stand die SS mit Gewehren in den Händen“. Esther Bejarano wird gezeigt, wie sie im Hamburger Stadtpark auf einer Freilichtbühne gemeinsam mit Konstantin Wecker und Rappern vor Tausend begeisterten Zuhörern auftritt. Ihre Botschaft: Wir passen gut auf die Demokratie auf, engagieren uns gegen Ausgrenzung und Intoleranz und wollen besonders an den Widerstand im Nationalsozialismus erinnern. Die Überlebenden erinnern sich an die Fahrt im Eisenbahnwaggon, wo sie drei Tage ohne Wasser und zusammengepfercht aushalten mussten. „In kurzer Zeit entwickelten wir uns von einem Menschen zu einem Nichts, einem Häftling.“ Aber die 83-jährige Greta Klingenberg sagt auch: „Wir konnten diese Unmenschlichkeit nur ertragen, weil wir zusammengestanden und uns solidarisch verhalten haben“ . Die vier Porträtierten bezeugen in eindrücklicher Weise , dass es neben dem unermesslichen Leiden des Holocaust noch etwas anderes gibt: Den Triumph der Menschlichkeit, ein menschliches Herz zu haben, um diese Zeit als Mensch zu überleben. Ihre Botschaft: Ein solches Grauen darf sich nicht wiederholen. Peter Baumeister