Gedenken zum 80. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion
26. Juni 2021
Am 22. Juni 1941 fand vor 80 Jahren der Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion statt. Das nahmen die VVN-Bund der Antifaschisten und der DGB Peine zum Anlass, auf dem katholischen Friedhof, wo 34 sowjetische Zwangsarbeiter ihre letzte Ruhestätte fanden, an dieses grausame Verbrechen zu erinnern.
In seiner Begrüßung erklärte der Kreisvorsitzende Peter Baumeister der VVN-BdA vor den rund 20 Anwesenden, warum es gerade seiner Organisation ein großes Anliegen ist, diesen Tag zu würdigen. Er sagte: „Es waren die Einheiten der sowjetischen Streitkräfte, die im Verbund der Anti-Hitler-Koalition die Hauptlast der militärischen Befreiung Europas und auch unseres Landes getragen haben.“ Baumeister wies auf die klaren Worte von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hin, der bei einer Ausstellungseröffnung in Berlin erklärte: „Der deutsche Krieg gegen die Sowjetunion war eine mörderische Barbarei.“
In seinem kenntnisreichen Vortrag machte Andreas Warmbold vom Arbeitskreis Stadtgeschichte deutlich „dass es sich von Anfang an um einen imperialistischen Eroberungskrieg gehandelt hat, an dem auch die Wehrmacht ihren Anteil an Verantwortung trug.“ Warmbold führte weiter aus: „So sah die Realität in der Sowjetunion aus: Großangelegte Vertreibungen, Einsatzgruppen zur Massenvernichtung von Juden, der Kommissarbefehl, die systematische Ausrottung aller kommunistischen Parteifunktionäre und der kalkulierte Hungertod unzähliger Menschen. Denn es galt, dass die Versorgung der Wehrmachtssoldaten aus dem Lande selbst heraus erfolgen sollte. In diesem Zusammenhang wurde bei einer Besprechung von Staatssekretären am 2. Mai 1941 schon lapidar festgestellt, `dass Millionen Menschen verhungern, wenn von uns das für uns Notwendige aus dem Land herausgeholt wird`.“
Insgesamt liegen auf dem katholischen Friedhof 34 und auf dem evangelischen 14 Kriegsgefangene begraben. Sie sollen uns immer eine Erinnerung und Mahnung sein, wohin Rassismus und menschenverachtender Imperialismus führen.
Im Anschluss an das Gedenken wurden auf beiden Friedhöfen Gestecke der VVN-BdA und der Partei „Die Linke“ niedergelegt. Baumeister wies noch auf die Veranstaltung der VVN-BdA mit namhaften Referenten am 3. Juli in Hannover mit dem Titel „Aus dem Schatten der Erinnerung – Spurensuche zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion“ hin. Anmeldungen sind über ihn möglich.
Peter Baumeister