Stellungnahme des DGB zur Geeinnützigkeit der VVN-BdA

28. November 2019

Deutscher Gewerkschaftsbund 

26.11.2019

Gemeinnützigkeit: attac, Campact, VVN-BdA

Politisches Engagement muss auch für gemeinnützige Vereine möglich sein

Nach attac und Campact soll nun auch der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) die Gemeinnützigkeit entzogen werden. Bei attac und Campact ist der Hintergrund ein Urteil des Bundesfinanzhofs (BFH) aus Februar 2019 gegen den attac-Trägerverein. Die „Verfolgung politischer Zwecke“ sei „im Steuerrecht nicht gemeinnützig“, heißt es beim BFH. Diese Entwicklung „erfüllt uns mit Sorge“, schrieb der DGB in einem Brief an das Bundesfinanzministerium.

 

Engagement für Finanztransaktionssteuer nicht in „geistiger Offenheit“?

In seinem Urteil zu attac hatte der Bundesfinanzhof (BFH) im Februar 2019 entschieden, der attac-Trägerverein sei im Rahmen gemeinnütziger Bildungsarbeit nicht berechtigt, „Forderungen zur Tagespolitik bei ‚Kampagnen‘ zu verschiedenen Themen öffentlichkeitswirksam zu erheben, um so die politische Willensbildung und die öffentliche Meinung zu beeinflussen“. Dabei nannte der BFH unter anderem das Engagement von attac für eine Finanztransaktionssteuer. Eine Tätigkeit „die darauf abzielt, die politische Willensbildung und die öffentliche Meinung im Sinne eigener Auffassungen zu beeinflussen“ sei „nicht als politische Bildungsarbeit gemeinnützig“.

Der DGB machte bereits damals in einem Schreiben ans Bundesfinanzministerium deutlich, dass ihn diese Entscheidung mit Sorge erfülle. Schließlich würden fünf im Bundestag vertretenen Parteien eine Finanztransaktionssteuer nachdrücklich unterstützen – ebenso wie das Bündnis „Steuer gegen Armut“, das von von rund einhundert Organisationen unterschiedlichster Betätigungsfelder, darunter viele gemeinnützige, mitgetragen wird. Beim Engagement von attac für eine Finanztransaktionssteuer könne „daher weder auf eine spezielle parteipolitische Präferenz noch darauf geschlossen werden, dass die damit einhergehende Bildung und Betätigung nicht in ‚geistiger Offenheit‘ erfolge, wie es das BFH-Urteil nahelegt“, so der DGB.

VVN-BdA: Berliner Finanzamt entscheidet anders als Finanzamt in NRW

Anders gelagert ist der Fall bei der VVN-BdA: Das Berliner Finanzamt für Körperschaften hat der VVN-BdA Anfang November die Gemeinnützigkeit entzogen und gleichzeitig eine Steuernachforderung in fünfstelliger Höhe gestellt. Diesen Betrag soll die VVN-BdA noch in diesem Jahr zahlen. Das Berliner Finanzamt beruft sich bei seiner Entscheidung auf die Nennung der VVN-BdA im bayerischen Verfassungsschutzbericht. „Das Finanzamt Berlin handelt damit anders, als das Finanzamt Oberhausen-Süd, das der Landesvereinigung NRW die Gemeinnützigkeit am 22. Oktober gewährt hat“, heißt es bei der VVN-BdA.

Die Auschwitz-Überlebende, Sängerin und VVN-BdA-Ehrenvorsitzende Esther Bejarano, die immer wieder auch auf gewerkschaftlichen Veranstaltungen auftritt und über den Holocaust aufklärt, hat inzwischen einen Offenen Brief an Bundesfinanzminister Olaf Scholz geschrieben und gegen den Entzug der Gemeinnützigkeit protestiert.

DGB: Lebendige Demokratie braucht aktive Zivilgesellschaft

Für den DGB ist klar: Eine lebendige Demokratie braucht eine aktive Zivilgesellschaft. „Auch der zivilgesellschaftliche Protest ist unverzichtbarer Teil einer demokratischen Gesellschaft. Die wesentlichen Errungenschaften unserer modernen Demokratie – Versammlungsfreiheit, Meinungsfreiheit, Vereinigungsfreiheit, allgemeine, freie, gleiche und geheime Wahlen, Diskriminierungsverbot – verdanken wir auch den Protesten und sozialen Bewegungen der Vergangenheit. Deshalb lehnen wir jede Einschränkung des Gemeinnützigkeitsrechtes ab, die darauf hinausliefe nur noch dann gesichert als gemeinnützig anerkannt werden zu können, wenn das Engagement eines Vereins oder einer Organisation nicht über kleinräumiges ehrenamtliches oder karitatives Engagement hinausreicht“, so der DGB in seinem Schreiben ans Bundesfinanzministerium nach dem attac-Urteil des BFH.

Achtung Terminüberschneidung!

11. November 2019

Hallo,

leider kommt es am Samstag, 30.11.19 zu einer Terminüberschneidung

  1. Schon lange geplant war eine Busfahrt zur Gedenkstätte Ahlem bei Hannover. Abfahrt ist um 9 Uhr vom Peiner Schützenplatz (Rathaus), die Rückfahrt ist für 16 Uhr vorgesehen. Der Unkostenbeitrag beträgt 5€. Anmeldung bei Günter Miehe unter 05171-3416 oder gmiehe@teckila.de. Die Teilnehmer werden durch die Ausstellung geführt, es gibt eine Filmvorführung.
  2. An diesem Tag findet der Parteitag der AfD in Braunschweig in der Volkswagenhalle statt. Ab 7 Uhr finden Aktionen rund um die Volkswagenhalle statt, die Auftaktkundgebung ist für 9 Uhr vorgesehen. Die große Demo gibt es ab 11 Uhr. Weitere Informationen sind unter www.buendnisgegenrechts.net zu bekommen.

Bitte beteiligt euch.

 

Beste Grüße von Peter Baumeister

Stoppt die AfD! 30.11.2019 Braunschweig

4. November 2019

Newsletter 01. 03-11-2019

Jahreshauptversammlung

21. Oktober 2019

Bitte vormerken

 

Die Jahreshauptversammlung der Peiner VVN-BdA findet am

Donnerstag, 23.1.20 um 19 Uhr

im Schützenhaus Peine statt. Anwesend wird Andreas Nolte aus Hannover sein, der gerade neu in den Landessprecherkreis gewählt wurde.

Ein gemeinsames Essen ist vorgesehen.

 

Peter Baumeister

18. Oktober 2019

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Am 30.11. und 1.12.2019 will die AfD ihren Bundesparteitag in der Volkswagenhalle in Braunschweig (Niedersachsen) durchführen. Seit ihrer Gründung 2013 hat die AfD sich immer weiter in Richtung einer völkisch-nationalistischen Partei radikalisiert. Beim Bundesparteitag in Braunschweig ist zu erwarten, dass der ultrarechte „Flügel“ um Björn Höcke versuchen wird, den Bundesvorstand ganz zu übernehmen und die Partei noch weiter rechts zu positionieren. Die Wahlergebnisse der AfD zeigen, dass viele Menschen trotzdem keine Skrupel haben, dieser Partei ihre Stimme zu geben.

Wir werden am 30.11.2019 mit vielen Menschen und gemeinsam mit demokratischen, gewerkschaftlichen, antifaschistischen, sozialen und kulturellen Initiativen, Organisationen, Religionsgemeinschaften und Parteien in Braunschweig auf die Straße gehen, um unseren Protest und unseren Widerstand gegen den Rechtsruck und die AfD zum Ausdruck zu bringen. Es ist unsere Aufgabe, dem Vormarsch der extremen Rechten entgegenzutreten, bevor diese weiter an Einfluss und Macht gewinnen.

 

Bündnis gegen Rechts
c/o Carl-von-Ossietzky-Zentrum
‪Leopoldstr. 23 * 38100 Braunschweig

Einladung

27. September 2019

Buch von Jürgen Gückel: Klassenfoto mit Massenmörder: Das Doppelleben des Artur Wilke

16. September 2019

Am Mittwoch, 18.9. findet um 19 Uhr eine sehr interessante Veranstaltung im Hotel „Schönau“ statt. Nach dem Krieg ist ein Massenmörder nach Stederdorf zurückgekehrt und lebte dort ziemlich unbehelligt. Er nahm die Identität seines Bruders an und arbeitete als Lehrer. Jürgen Gückel hat darüber ein Buch geschrieben und stellt es vor. Nachzulesen ist es bei „Google“ unter dem Stichwort „Klassenfoto mit Massenmörder“.

 

Peter Baumeister

 

VVN-BdA Peine beim Fest der Kulturen

13. Juni 2019

Wenn die rechte Szene am ersten Samstag im Juni ihren Tag der Zukunft feiert, setzt das „Peiner Bündnis für Toleranz“ dem ein buntes Fest der Kulturen entgegen. Über 30 Vertreter von Vereinen, Parteien, Schulen, sozialen Institutionen, Kirchen, Gewerkschaften und kulturellen Aktivisten haben sich mit Leidenschaft und Kreativität an dem facettenreichen Treiben beteiligt.

In diesem Jahr war die VVN-BdA Peine zum ersten Mal mit einem eigenen Stand vertreten. Es wurden zahleiche Gespräche geführt, reichlich Infomaterial verteilt, Adressen von interessierten Bürgern aufgenommen und sogar ein neues Mitglied gewonnen. Ein besonderes Highlight war das Glücksrad, bei dem als Hauptpreise Gutscheine der benachbarten Eisdiele zu gewinnen waren.

Unsere Teilnahme an diesem Fest war eine gelungene Aktion, welche im nächsten Jahr unbedingt wiederholt werden sollte.

 

Britta Lindemann

Stolpersteine Reinigung in der Peiner Innenstadt

6. Mai 2019

Kurz vor dem „Tag der Befreiung“ am 8. Mai haben engagierte Bürgerinnen und Bürger auf Initiative der VVN-Bund der Antifaschisten etwa 25 Stolpersteine in der Peiner Innenstadt gesäubert. Beginn war im ehemaligen Haus von Louis Fels in der Breiten Straße 15, dem letzten Synagogenvorsteher von Peine. Er emigrierte 1939 nach dem Zwangsverkauf seines Geschäftes 1939 nach Amsterdam, wo er ein Jahr später aus Verzweiflung Selbstmord verübte. Am Damm 14 wurde der Stolperstein für Werner Kratz mit neuem Glanz versehen. Der ehemalige Betriebsratsvorsitzende des Walzwerks wurde als Kommunist 1934 verhaftet, er starb beim Untergang der „Cap Arcona“ im Mai 1945.

Im Anschluss an die Putzaktion wurde jeweils eine Rose niedergelegt. So soll das Gedenken an die verfolgten und ermordeten Mitbürger in der Nazizeit in Ehren gehalten werden.

Peter Baumeister

 

Peiner besuchen das ehemalige KZ Moringen

30. April 2019

Auf Einladung der Peiner Organisatoren GEW, VVN-Bund der Antifaschisten, Kreisheimatbund und DGB besuchten 40 Interessierte das ehemalige KZ Moringen bei Northeim. Das Besondere: Der Lernort Moringen liegt im Zentrum der Kleinstadt, in der Nachbarschaft, wo das Geschehen unmittelbar verfolgt werden konnte.

Sehr kenntnisreich wurden die Teilnehmer von Mattis Binner geführt. 1933 gehörte das Lager Moringen zu den ersten im Deutschen Reich, wo politisch Oppositionelle wie Kommunisten, Sozialdemokraten oder Gewerkschafter eigeliefert wurden. Nach einem halben Jahr, bis 1938, wurde es als Frauen-KZ eingerichtet. 1940 kamen die ersten Jugendlichen im Alter von 13 – 22 Jahren, die nicht in das NS-Weltbild passten, insgesamt bis 1945  1400 junge Menschen. Dabei konnte eine Reihe sehr unterschiedlicher Gründe zur Einweisung führen. Sie reichten von der Verweigerung des HJ-Dienstes, dem Vorwurf vermeintlicher Unerziehbarkeit, Renitenz oder Kriminalität und „Rassenschande“ sowie die Zugehörigkeit zur Swing-Jugend bis hin zur Sippenhaft bei politischen Aktivitäten der Eltern.

 

Der Lageralltag der Jugendlichen bestand aus bis zu 10 Stunden schwerer Zwangsarbeit. Die zentralen Werte Ordnung, Sauberkeit und Disziplin wurden durch Appelle und Strafen erbarmungslos durchgesetzt. Dazu gehörten vor allem Stockhiebe, das „Essen stehend einnehmen“, Strafexerzieren, Essensentzug und Bunkerarrest.

 

Der Peiner Albert Friedmann mit seinen zwei Söhnen, die der KPD angehörten, wurde nach dem Reichstagsbrand eingeliefert. Er wurde wieder entlassen, aber bei der Reichspogromnacht am 10. November 1938 wurde die Wohnung gestürmt und das Mobiliar und die Einrichtung zerstört. Über das KZ Buchenwald kam er nach Dachau, wo er am 9. Mai 1941 völlig entkräftet stirbt. Für ihn ist in der Breiten Straße 46 ein Stolperstein verlegt.

 

Die Teilnehmer waren über die Zustände entsetzt und erschüttert und konnten vor allem nicht verstehen, dass nach dem Krieg nur gegen wenige Verantwortliche Anklage erhoben wurde. Ein Film mit Aussagen von Überlebenden und Tätern rundete die Führung ab.

 

Auch für die Zukunft sind weitere Besichtigungen geplant, z.B. das KZ Ahlem in Hannover oder das Gefängnis Wolfenbüttel.

 

Peter Baumeister

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